- August 2022
- Von Renate Schuh Eder
- Karrieretipps
C-Level
C-LEVEL: DORT, WO DIE LUFT DÜNN IST!
Spannenderweise haben sich Karriereansprüche – nicht nur in der Elektronik – massiv verändert: Ging es in den 80er und 90er Jahren sehr oft um den hierarchischen Aufstieg mit „Machtanspruch“ in Richtung „Direktor“ und Geschäftsführer, so werden heute weitaus mehr Aspekte hinzugezogen und beurteilt, wenn es um die Wahl einer Aufgabe und beruflichen Verantwortung geht.
Es gibt also gar nicht mehr so viel Anwärter für die erste Führungsebene, auch wenn sicher die Vergütung am höchsten von allen ist, zeitgleich aber doch mit sehr vielen Arbeitsstunden und hoher Verantwortung einhergeht. Soviel sei also schon mal vorweg genommen: Wer die Balance und das Gleichgewicht in seinem Leben sucht, muss schon sehr gut organisiert sein und hoch belastbar sein, um sowohl Job und Privatleben noch irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Auch muss man wissen, dass es relevante Mangementfunktionen nicht „täglich vom Himmel regnet“. Da können schon mal Unsicherheiten im Leben entstehen, wie wir sie z.B. gerade mit Corona hatten. Der Entwicklungs- oder Vertriebsingenieur:in hat tendenziell morgen wieder eine andere Funktion und die freie Auswahl. Der Geschäftsführer:in oder Bereichsleiter:in kann schon mal eine Weile ohne Job sein. Dafür braucht man die in diesen Tage so hoch bewertete Resillenz.
WAS ABER IST NUN GENAU DER C-LEVEL?
Der CEO (Chief Executive Officer) ist eine Bezeichnung aus amerikanischen Organisationen und vergleichbar mit unserem Geschäftführer:in.
Diese Funktion ist sozusagen gesamtverantwortlich über alle Funktionsbereiche hinweg tätig und hat in seinem engsten Führungskreis weitere Mitstreiter in folgenden Rollen, die sein können – aber nicht müssen:
CFO – Chief Finance Officer
CTO – Chief Technology Officer
COO – Chief Operation Officer
Es gibt noch eine ganze Menge weiterer Möglichkeiten, die hinter dem C stehen können, wie z.B. Strategy, Trust, Risk, Procurement, Green, Marketing, Compliance, HR, Sales, Information usw.
WAS BEFÄHIGT JEMANDEN NUN AUF C-LEVEL ODER GENERELL AUCH IN DER 1. ODER 2. FÜHRUNGSEBENE ZU ARBEITEN?
Solange in Funktionen gedacht wird, ist es relativ einfach: Man bringt mal mindestens intensive Erfahrungen und Kompetenzen aus seinem Fachbereich (F wie Finance/// M wie Marketing /// S wie Sales usw) mit. Und das verbunden, mit herausragenden „Leadership“- Qualitäten. So entwickelt man sich über die Jahre hinweg in immer mehr Verantwortung und wenn angestrebt und mit etwas Glück, eben in eine C-X-O Rolle.
Beim COO wird schon mehr Breite eingefordert: Für die Gesamtverantwortung in „Operation“ werden Erfahrungen und Kenntnisse in den Themen Produktion, Qualität, Procurement und Supply Chain – manchmal auch noch Service – eingefordert
Für die Gesamtverantwortung – also den CEO – ist es am schwierigsten.
Wer jahrelang „nur“ in einer Richtung unterwegs war, dem traut man nicht zu, plötzlich in Gesamtverantwortung zu gehen. Das ist übrigens auch wirklich ein wichtiger Punkt in der eigenen Karriereplanung. Denn:
Will man die Nummer 1 werden, muss man frühzeitig und klug die Weichen stellen.
WELCHE „KOMBINATIONEN“ SIND ALSO ZIELFÜHREND?
Am (relativ) einfachsten funktioniert der Weg in Vertriebsorganisationen! In unserem Kontext in der Elektronik sind das Distributoren und Vertriebsgesellschaften ausländischer Elektronikproduzenten. Hier erwartet man entsprechende Vertriebserfahrung „rauf und runter“ – heisst also Key Account Management und Flächenvertrieb, Business Development. Tätigkeiten beim Hersteller und im Channel – um beide Seiten zu verstehen. Und auch die Erfahrung im Umgang mit diversen Marktsegmenten (Automotive, Industrie, Medizin, Aerospace & Defense, usw.) ist relevant.
Wer in Social Media präsent ist, findet bei LinkedIn spannende Referenz-Vitas, die entsprechende Karrierewege gut aufzeigen:
Die Vita von Ralf Bühler – CEO von Conrad (Link zum Social Media Profil)
Jörg Strughold – EMEA President von ARROW (Link zum Social Media Profil)
Antje Jakesch – CEO bei Zettler (Link zum Social Media Profil)
Bei produzierenden Unternehmen mit eigener Elektronikentwicklung ist im Prinzip alles möglich. Es finden sich sogar CEOs im Markt, die aus dem Finance-Bereich kommen und das auch bei hoch technologisch ausgerichteten Unternehmen. Arne Schneider von Elmos (Link zum Social Media Profil) ist hierfür ein gutes Beispiel.
Oder auch „nur“ aus einem Bereich wie z.B. Technologie, wie das beim CEO von Semikron, Karl-Heinz-Gaubatz der Fall ist (Link zum Social Media Profil).
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