Laut aktuellen Studien sind nur ca. 13% im bundesweiten Schnitt voll motiviert bei der Sache. Aber was sind genau die Gründe, die dazu führen, seinem Chef die Kündigung auf den Tisch zu legen? Die Personalberatung SchuhEder Consulting hat dazu bei diversen Interviews mit Bewerbern konkret nachgefragt.
Auch wenn das Thema Gehalt bei diversen Studien zur Arbeitszufriedenheit immer an erster Stelle steht, so ist dies spannenderweise nur sehr selten der Grund für eine Kündigung. Hier steht bei den Ingenieuren an allererster Stelle das Thema „Unsicherheit“. Unsicherheit, die entsteht, wenn zwei Unternehmen mergen, oder ein Unternehmen übernommen wird, wenn der Chef wechselt oder die Unternehmenskultur.
Dabei geht es nicht zwingend nur um das Thema Arbeitsplatzsicherheit – aber schon auch. Nicht zu wissen, welche Vision und Zielsetzung das Unternehmen hat führt zu mangelnder Identifikation. Ergänzend schwierig, wenn man der Meinung ist, dass die Produkte nicht mehr zeitgemäß sind oder die Firma in ihrem Fortschritt stagniert. Auch das Gefühl nicht in der „richtigen Seilschaft“ zu sein kann nachdenklich stimmen und offen machen, pro-aktiv nach einer neuen Herausforderung zu suchen.
An Platz 2 steht das Aufgabenspektrum, das für manche aktuell keinen Sinn mehr ergibt oder keine Herausforderung darstellt . Dieser Aspekt geht oft zusammen „im Doppelpack“ als Argument mit fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten einher. Viele fühlen sich von Ihrem Chef und Arbeitgeber zu wenig gefördert, es werden keine Perspektiven aufgezeigt. Oder man wird über Monate, ja manchmal schon Jahre „hingehalten“.
Das Thema Work-Life-Balance ist ein Thema! Nicht nur – wie so oft propagiert – bei der jungen Generation! Zuviel Druck verbunden mit zu wenig Ausgleich führt zu Überforderung, Lustlosigkeit und teils innerer Kündigung.
Aktuelle dezentrale Arbeitsformen, Digitalisierung und das hohe Tempo in der Industrie führen zudem dazu, dass es für Führungskräfte immer noch schwieriger wird, ihre Mitarbeiter „abzuholen“, zu motivieren und zu coachen. Unabhängig davon wird offen diskutiert wie viele gute Führungskräfte es überhaupt gibt und wie sich diese definieren müssten. Jedenfalls erhöht mangelnde Anerkennung und Wertschätzung den Frust und die Hoffnung, dass dies anderswo besser sein könnte.
In Folge von schlechter oder unzureichender Führung, mangelndem Informationsfluss, „Politik“ im Unternehmen, Machtkämpfen zwischen Kollegen usw. vergiftet sich wohl auch des Öfteren das Betriebsklima. Für gar nicht so wenige ein Thema, sich mal die Arbeitgeber-Bewertungs-Portale im Internet anzusehen und offen für neue Herausforderungen zu sein.
Ja, und dann bleibt da schon noch das Thema Gehalt. Laut den Personalberatern geht dieser Fakt allerdings immer einher mit ein oder zwei weiteren Argumenten.