- März 2020
- Von Renate Schuh Eder
- Impulse für Arbeitgeber, Karrieretipps
Bitte keine Panik!
Was für ein Ausnahmezustand! Was ist richtig – was ist falsch?
Was passiert hier gerade in unserem Lande und überhaupt weltweit? Wir schwanken zwischen Angst und Panik auf der einen Seite und der Hoffnung, dass alles schon nicht so schlimm werden wird. Wissen kann es Niemand. Wir haben hier eine Gleichung mit ganz vielen Variablen. Ergebnis offen!
Wissen Sie, ich bin seit 1998 Personalberaterin der Elektronik. Ich muss Ihnen jetzt nicht erzählen, wie viele Krisen ich seit dieser Zeit schon erlebt habe. Das hilft keinem weiter. Was ich allerdings schon erzählen kann und wirklich erstaunt und positiv feststelle:
Diese Krise lässt sich wirtschaftlich gesehen (zumindest in unserem Markt der Elektronik) ganz anders an, als die vielen, die wir schon mitbekommen haben. 2001 wurde unser Projektvolumen innerhalb von einer Woche um 90% gekürzt! 2008 verlief ähnlich. Stand heute haben wir keinen einzigen Projekt-Storno, ja noch nicht mal ein „on hold“. Die Gespräche, die ich in den letzten Tagen mit Unternehmenslenkern und Managern führen durfte, waren durchwegs beeindruckend. Weder war Stress, Hektik oder Panik zu spüren. Ich spürte Verantwortung, Vertrauen und Weitsicht. Letztendlich auch eine positive Grundeinstellung und überall der Tenor: Lasst uns daran arbeiten, was wir aktuell machen können, „auf Sicht fahren“ und die Lage je nach aktuellem Informationsstand neu bewerten. Lasst uns mit Sinn und Verstand agieren und Verantwortung für Mitarbeiter und Gesellschaft übernehmen.
Ich hoffe sehr, dass diese Grundeinstellung nicht nur bei unseren Klienten vorhanden ist. Wenn auch anderswo so agiert wird, können wir – denke ich – Vertrauen in die Unternehmen und die Entscheidungen ihrer Manager haben. Das war nicht immer so.
“Der stärkere überlebt”
Nicolai Ladanyi von scale-up hat an seine (potentiellen) Kunden einen – wie ich finde – sehr guten Info-Brief gemailt. Darin schreibt er:
„Eines der am meisten missverstandenen Zitate der Geschichte lautet: “Der Stärkere überlebt”. Es wird oft so verstanden, dass der Effizienteste oder Leistungsstärkste erfolgreich sein wird. In normalen Zeiten mag das zutreffen, aber so funktioniert die Evolution auf lange Sicht nicht. Tatsächlich sind es diejenigen, die am besten in der Lage sind, sich anzupassen, die überleben, und zwar gerade aufgrund von umweltverändernden Schocks wie diesem.
Wenn sich die Märkte plötzlich ändern, wie es jetzt der Fall ist, begünstigt das Schicksal die Mutigen. Frühzeitiges, entschlossenes Handeln zahlt sich enorm aus. Während andere unsicher oder zögerlich sind, ist es an der Zeit, sich zu engagieren und zu handeln.“
Diesem Ansatz kann ich mich zu 100% anschließen. Es gibt also einiges worüber wir nachdenken können und vielleicht auch ändern können.
Ein Klient von mir hat heute unseren Altkanzler Helmut Schmidt zitiert:
„In der Krise beweist sich der Charakter“
Ebenfalls etwas, das sich dieser Tage feststellen lässt. Neben den vielen, die diszipliniert mit der Situation umgehen, gibt es einige Irre, bei denen der Ernst der Lage nicht angekommen ist und die sich mehr als unsolidarisch zeigen. Ich für meinen Part habe mir vorgenommen hier Stellung zu beziehen und meinen Mund aufzumachen.
Ich denke, wenn wir alle an einem Strick ziehen, werden wir die Krise sicher schneller meistern. Meine Tochter arbeitet aktuell in China und von ihr kommen positive Signale. Dort läuft die Wirtschaft wieder an. Das gibt doch Hoffnung.
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